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Südkurier 21.04.2007

"Hüfinger Viertel"

Es ist richtig, dass es eine Hüfinger Gass gegeben hat. Ob man diese aber der Gerberstraße zuordnen kann, halte ich für eine Annahme. Wenn man die südliche Wegestruktur analysiert, insbesondere über den Gumpschen Plan, kann man auch damals noch eine merkwürdige Verschwenkung zwischen der Schwedendammstraße und der Niederenstraße wahrnehmen. Diese Straßenbildung der Ein- und Ausgänge ist bei den anderen drei Toren nicht vorhanden. Es ist deshalb denkbar, dass die Straßenführung êher über das Straßensystem Schwedendammstraße- Goldengrubengasse geführt hat, als über das System Schwedendammstraße- Gerberstraße. Dies ist auch eine Annahme, die sich jedoch eher einer These nähert, da man dies anhand von Plänen nachvollziehen kann.

Man mag dies ein wenig spitzfindig ansehen, doch in den 60-ziger Jahren des letzten Jahrhunderts wurde die Theorie Hamms, dass Villingen eine Planstadt sei wie ich es noch in der Schule lernte abgelöst. Zunächst unmerklich fand im geschichtlichen Fachjargon die bruchstückhafte Annahme Raum, dass Villingen in zwei Phasen entstanden und ehemals ein Dorf gewesen sei.

Die Ablösung der Plantheorie Hamms vor 40 Jahren hat Villingen seiner Einmaligkeit beraubt und den baulichen Prozess zugelassen, wie wir Ihn heute vorfinden. Dieser Prozess zerstört schleichend eine immer gewesene Stadt in ihrer einfachen und doch komplexen Schönheit. Wie lange noch?

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