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Südkurier 07.11.2008

Markgraf Baden

"Villingen"


Wer im Internet nachschaut wieviele Burgen, Schlösser, Wasserburgen, Lustschlösser, Adelssitze es in Baden- Württemberg gibt, merkt wie unmittelbar-schwer sich sein Unterkiefer nach unten bewegt. Eine Vielzahl dieser Orte erhält Unterstützung durch das Land. Nicht von den Oberen, sondern letztendlich von uns dem Steuerzahler, von Denen die wir wählen.

Bei den Burgen unterstützen wir ehemalige Raubritter, die ihre Untertanen geknechtet haben. Bei den Schlössern ist es nicht viel besser. Ein Lustschloss lasse ich mir noch gefallen. Die Klöster waren eingebunden in das Gute welches das Christentum den Menschen gebracht hat, aber ebenso auch in das Schlechte (Hexenverbrennung; Duldung der Naziherrschaft etc.).

60 Millionen Euro erhält der Graf für seine Schule. Er bleibt dabei aber Herrscher über seine Liegenschaften. Wahrscheinlich sogar mit Erbfolge. In dieser Kaste wäre dies ja üblich, dass man sich den Stand gegenseitig erhält. Wieviel Klöster ein Land benötigt, um der Bevölkerung nahezubringen, wie diese Herrschaften gelebt haben und heute noch leben, ist sicherlich von dem abhängig wohin wir unseren Focus legen.
Markgraf von Baden ging aus einer Nebenlinie des Adelsgeschlechts der Zähringer hervor. Der Gründer der badischen Dynastie war Hermann I. (1052-1074), ein Sohn des Zähringers Berthold I. (1024-1078). Graf Hermann II. aus dem Breisgau benennt sich im Jahre 1112 erstmals Markgraf von Baden.
Hier finden wir eine Verbindung zu Villingen. Vorvater der Zähringer war nämlich der legendäre Bezelin dem die Marktrechtsurkunde 999 für den Ort Villingen verliehen wurde und der 1024 gestorben sein soll.
Villingen eine Stadt. Eine geplante Stadt, die sich durch ihre wirtschaftliche und handwerkliche Bedeutung, (Gerber, Färber, Weber) über die Jahrhunderte mit allen gesellschaftlichen Problemen auseinandersetzen mußte. Bis um das Jahr 1806 konnte Villingen seine städtebauliche Formstbilität und damit ihre Identität beibehalten. Seit dieser Zeit findet ein Prozess statt der, diese Stadt immer mehr zerstört. Schleichend im Laufe der Zeit, mit Duldung des Landes und der obersten Schützer und auch beim Niederen Tor daran beteiligt.
Mir würden die zahlreichen Klöster, Burgen, Schlösser im Land genügen um mir ein Urteil darüber bilden zu können, wie die damaligen und heutigen Herrschaften gelebt haben und heute noch leben. Mir würde das reichen. Es wäre ausreichend.
Ich würde die 60 Millionen Euro in die Erforschung der Städte stecken, wie man damals gelebt hat und wie man heute in einer solch verdichteten und mit neuen Materialien hergestellten Form leben kann bzw. leben könnte. Vorrang hätte allerdings die Verhinderung der weiteren Zerstörung der mittelalterlichen Stadt. Villingen an erster Stelle, denn sie ist ei-ne der Ersten, die geplant wurde und damit allerhöchste Baukunst darstellt.

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